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    So finden Sie den richtigen Stromspeicher

    08.08.2023 | Helion

    Seit dem letzten Winter herrscht ein regelrechter Run auf Stromspeicher. Mit ein paar Gedanken vor dem Kauf beugen Sie Fehlentscheidungen vor.

    Die Schlauen legen Vorräte an, heisst es. Während es früher gang und gäbe war, für den Winter Nahrungsmittel zu lagern, denken aktuell viele Menschen eher an den Strom. Dank den Stromspeichern können vor allem Besitzerinnen und Besitzer von Solaranlagen den Strom vom Dach speichern und später nutzen. Sie speichern zwar nicht Strom vom Sommer für den Winter, aber vom Tag für die Nacht, was ebenso sinnvoll sein kann. Doch wie bei der sonstigen Vorratshaltung lohnt es sich, erst kurz nachzudenken.

     

    Muss es Autarkie sein?

    Die grundsätzliche Frage, die sich vor dem Kauf eines Stromspeichers stellt, ist: Was wollen Sie damit erreichen? Geht es um die Autarkie, also darum, mit einer Inselanlage im Zweifelsfall unabhängig vom Stromnetz zu sein? Dann sollte man sich zunächst bewusst sein, dass in der Schweiz dank eines robusten Netzes der Strom vielerorts nur wenige Minuten pro Jahr ausfällt. Wer dennoch solar-autark sein soll, braucht neben dem passenden Batteriespeicher auch einen Wechselrichter, der auch ohne Netzstrom funktioniert. Und sie oder er muss sowohl Solaranlage als auch Stromspeicher entsprechend dimensionieren – dazu später mehr.

     

    Mit dem Stromspeicher den Eigenverbrauch optimieren

    Realistischer und oft auch kostengünstiger ist der Einsatz eines Stromspeichers, um den Eigenverbrauchsgrad der Solaranlage zu erhöhen. Gerade im Sommer kann nicht jeder Haushalt den kompletten Strom, den die Photovoltaikanlage produziert, direkt verwenden. Wärmepumpen oder E-Autos sind zwei Möglichkeiten, den Strom für die spätere Nutzung verfügbar zu machen. Stromspeicher sind eine weitere. Wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis ausfällt, hängt auch hier von den Dimensionen der Anlage und des Speichers ab.

     

    Eine Frage der Leistung

    Wie gross sollte nun also ein Stromspeicher sein? Eine Faustregel besagt, dass die Kapazität des Speichers in Kilowattstunden (kWh) maximal das 1,5-Fache der maximalen Anlagenleistung in Kilowatt-Peak (kWp) betragen sollte. Ein kleines Einfamilienhaus mit 7 kWp installierter Solarleistung benötigt also im Maximalfall einen Speicher von 10,5 kWh Kapazität. Wie gesagt, handelt es sich hier um eine Faustregel. Ein kleinerer Speicher kann sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn in der Nacht nur wenige Geräte laufen. Ein grösserer ebenso, vor allem, wenn der Strom aus dem Netz teuer ist. Die Speichergrösse wird immer individuell anhand des durchschnittlichen nächtlichen Bedarfs und der durchschnittlichen täglichen Produktion ermittelt. Apropos Kosten: Hierzu gibt es eine weitere Faustregel. Heute rechnet man mit einem Preis pro Kilowattstunde von 1'000 bis 2'000 Franken für den fertig installierten Stromspeicher.

     

    Passt der Speicher zur Anlage?

    Neben Kapazität und Kosten gibt es noch einige technische Fragen bei der Wahl des Speichers zu klären. Einerseits sollte ein geeigneter – idealerweise nicht zu kalter – Platz zur Verfügung stehen. Andererseits passen manche Speicher nur zu spezifischen Wechselrichtern. Manche Speicher bieten begrenzte Notstromfunktionen oder die direkte Integration einer Wärmepumpe. Idealerweise wird der Stromspeicher natürlich von Anfang an gemeinsam mit der Solaranlage geplant. Doch Nachrüsten geht eigentlich immer – aber überlegt und nicht nach Bauchgefühl.

     

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