Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
31.08.2020 | Helion
Die Funktionsweise einer Luft-Wasser-Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Schweiz die mit Abstand beliebteste Variante unter den Wärmepumpen. Sie sind schnell installiert, preiswert und eignen sich, anders als beispielsweise Erdsonden, auch für Häuser und Wohnungen im Stadtgebiet. Wie alle Wärmepumpen arbeiten Luft-Wasser-Wärmepumpen nach dem umgekehrten Kühlschrank-Prinzip: Um ein Gebäude zu beheizen, entzieht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe der Umgebungsluft thermische Energie und wandelt diese in Heizwärme um.
Die Zahl der neu installierten Wärmepumpen erreicht in der Schweiz im vergangenen Jahr Rekordhöhe. Bisher bezieht sich der Erfolgszug der nachhaltigen Heizsysteme allerdings vorwiegend auf Neubauten: Vor allem bei Sanierungen älterer Gebäude in städtischen Gebieten sind viele Eigentümer noch nicht völlig überzeugt. Grund dafür sind oft Vorurteile gegenüber Wärmepumpen: Wer sich genauer mit dem Thema beschäftigt, stellt jedoch schnell fest, dass diese meist unberechtigt sind. Vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen sind inzwischen problemlos in fast allen Gebäuden einsetzbar und amortisieren sich schon nach wenigen Jahren. Mithilfe eines Ventilators wird die Luft über einen Verdampfer geleitet, welcher der Luft die Energie entzieht. Die aus der Luft gewonnene Wärme wird dann genutzt, um das Gebäude kostengünstig zu beheizen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe: So funktioniert die beliebteste Wärmepumpe
Die Luft erwärmt sich täglich durch die Kraft der Sonne. Luft-Wasser-Wärmepumpen verwenden diese kostenlose Energiequelle, um CO2-frei Heizwärme zu erzeugen. Während eine Sole-Wasser-Wärmepumpe die Wärme aus dem Erdreich zieht, saugt bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ein Ventilator die Aussenluft ein. Die Installation ist daher deutlich einfacher als bei anderen Wärmepumpen-Varianten. Die Zentraleinheit der Wärmepumpe nutzt die warme Luft, um ein Kältemittel zu erwärmen. Sobald dieses verdampft, sorgt ein Verdichter für Kompression des jetzt gasförmigen Kältemittels. Durch diesen Prozess steigt die Temperatur weiter an. Die entstehende Heizwärme wird dann über das Verteilersystem an Heizkörper bzw. Fussbodenheizung abgegeben, um das Gebäude zu beheizen. Daraufhin kühlt das Kältemittel ab und der Vorgang beginnt von vorne.
Wer sich für den Kauf einer Luft-Wasser-Wärmepumpen entscheidet, hat die Wahl zwischen einer Innen- und einer Aussenaufstellung. In Bezug auf Kosten und Leistung sind beide Varianten gleichwertig. Entscheidend ist die Frage, welchen Standort die Eigentümer bei der Installation bevorzugen. Wer einen Kellerraum zur Verfügung hat, hat die Option, die gesamte Anlage im Haus aufzustellen. Häufiger ist jedoch eine Aussenaufstellung, bei der sich der grossteil der Wärmepumpe ausserhalb des Hauses befindet.
Welches sind die Vorteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Der zentrale Vorteil von Luft-Wasser-Wärmepumpen ist neben der Nutzung erneuerbarer Energie die einfache Installation. Wer sich für den Kauf entscheidet, muss sich um Genehmigungen der Gemeinde oder umfangreiche Baumassnahmen keine Sorgen machen. Diese Tatsache sowie der geringe Platzbedarf von nur wenigen Quadratmetern machen Luft-Wasser-Wärmepumpen ideal für urbane Gebiete und zum Nachrüsten von Altbauten. Für eine optimale Leistung ist es allerdings wichtig, bei der Sanierung auf ausreichende Wärmedämmung der Gebäudehülle zu achten.
Welches sind die Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Aufgrund des Kompressors und des Ventilators besteht bei allen Wärmepumpen eine gewisse Geräuschentwicklung – mit etwa 30 bis 60 Dezibel sind sie allerdings nicht lauter als ein herkömmlicher Kühlschrank. Da der Ventilator bei Luft-Wasser-Wärmepumpen zusätzlichen Lärm verursacht, gehören diese zu den lauteren Vertretern. Durch eine strategische Standortwahl („Vorsorgeprinzip Lärmschutz“; Art. 11 Abs 2 Umweltschutzgesetz und Lärmschutzmassnahmen kann der Geräuschemission jedoch auf ein Minimum reduziert werden. Ein weiterer Nachteil von Luft-Wasser-Wärmepumpen entsteht durch die Schwankungen der Aussentemperatur. Je kälter die Aussenluft, desto mehr Strom benötigt die Wärmepumpe, um ausreichend Heizwärme zu erzeugen. Für Regionen mit Temperaturen unterhalb von minus 20 Grad Celsius sind Luft-Wasser-Wärmepumpen nicht geeignet.
Funktionsweise von Wärmepumpen: Welche Variante ist die richtige für Sie?
Sie interessieren sich für eine Wärmepumpe? Wenn Sie nicht sicher sind, welche Variante für Sie die richtige ist, wenden Sie sich gerne an uns: Im Zuge der Kampagne des Bundes zum Thema erneuerbar Heizen bieten wir bei Helion eine kostenlose Impulsberatung an. Unsere zertifizierten Berater unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben – sprechen Sie uns an!