Ratgeber

Strom Sparen in der Schweiz: Tipps und Tricks für den Haushalt

Geschrieben von Helion | Sep 26, 2024 6:47:12 AM

Strom zu sparen ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. In der Schweiz, wo der Energieverbrauch pro Kopf zu den höchsten weltweit gehört, kann jeder Beitrag zur Energieeffizienz einen grossen Unterschied machen. Dabei geht es nicht nur um den bewussten Umgang mit Energie, sondern auch um das Erkennen und Nutzen von Einsparpotenzialen im eigenen Haushalt. Mit einigen einfachen Tipps und Tricks kann jeder Haushalt in der Schweiz seinen Stromverbrauch reduzieren und so einen Beitrag zur Energiewende leisten. 

Warum ist Stromsparen in der Schweiz wichtig?

Strom zu sparen ist in der Schweiz aus mehreren Gründen von grosser Bedeutung. Einer der wichtigsten Aspekte ist der Umweltschutz. Durch den geringeren Stromverbrauch können wir die Menge an CO2-Emissionen reduzieren, die durch die Stromerzeugung entstehen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und den Klimawandel zu bekämpfen. Darüber hinaus hat das Stromsparen auch wirtschaftliche Vorteile. Durch bewussten Umgang mit Energie können Haushalte ihre Stromrechnung erheblich senken. Dies schont nicht nur den Geldbeutel, sondern fördert auch die Energieeffizienz und trägt zur Sicherung der Energieversorgung in der Schweiz bei. Daher ist das Stromsparen ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lebensweise.

 

Stromverbrauch in der Schweiz: Ein Überblick

In der Schweiz ist der Stromverbrauch über verschiedene Sektoren verteilt, wobei jeder Sektor einen unterschiedlichen Anteil am Gesamtverbrauch hat. Der Industriesektor ist der grösste Verbraucher von Strom und macht etwa 27% des Gesamtverbrauchs aus. Dies ist auf die energieintensiven Prozesse in der Produktion und Fertigung zurückzuführen. Der Dienstleistungssektor folgt mit etwa 24% des Gesamtverbrauchs, wobei hier vor allem Bürogebäude, Krankenhäuser und Schulen zu den Hauptverbrauchern zählen. Der private Sektor, zu dem Haushalte und Kleinverbraucher gehören, macht etwa 26% des Gesamtverbrauchs aus. Hierbei sind vor allem Haushaltsgeräte, Heizung und Kühlung sowie Beleuchtung die Hauptstromverbraucher. Der Verkehrssektor, einschliesslich der Bahn, verbraucht etwa 3% des Stroms, während der Rest auf verschiedene kleinere Sektoren verteilt ist. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen je nach Jahr und spezifischen Umständen variieren können.

 

Stromverbrauch im Haushalt: Wo wird am meisten Strom verbraucht?

In jedem Haushalt gibt es Bereiche, die mehr Strom verbrauchen als andere. Eine genaue Kenntnis dieser Bereiche kann dazu beitragen, den Stromverbrauch effektiv zu reduzieren und Energie zu sparen. In der Regel ist die Küche einer der grössten Stromverbraucher in einem Haushalt. Grosse Elektrogeräte wie Kühlschränke, Gefrierschränke und Elektroherde sind hier ständig in Betrieb. Auch der Wäschetrockner und die Waschmaschine, die oft in der Küche oder im Badezimmer zu finden sind, gehören zu den Geräten mit hohem Energieverbrauch.

Ein weiterer Bereich mit hohem Stromverbrauch ist das Wohnzimmer. Hier sind es vor allem Unterhaltungselektronik und Beleuchtung, die viel Strom verbrauchen. Fernseher, Spielekonsolen, Stereoanlagen und Computer sind oft viele Stunden am Tag in Betrieb. Auch die Beleuchtung kann, vor allem in den dunkleren Monaten, einen erheblichen Anteil am Stromverbrauch haben.

Im Badezimmer sind es vor allem der Durchlauferhitzer und die elektrische Fussbodenheizung, die viel Strom verbrauchen. Aber auch kleinere Geräte wie Haartrockner oder elektrische Zahnbürsten können in der Summe einen erheblichen Anteil am Stromverbrauch haben.

Es ist wichtig zu bedenken, dass der tatsächliche Stromverbrauch von vielen Faktoren abhängt, darunter die Anzahl der Personen im Haushalt, das individuelle Nutzungsverhalten und die Effizienz der verwendeten Geräte.

 

Die grössten Stromfresser im Haus

In jedem Haushalt gibt es Geräte und Anwendungen, die besonders viel Strom verbrauchen. Diese sogenannten "Stromfresser" können einen erheblichen Anteil am Gesamtstromverbrauch ausmachen. Zu den grössten Stromverbrauchern in einem typischen Schweizer Haushalt gehören Heizung und Warmwasseraufbereitung, Kühl- und Gefriergeräte, sowie Waschmaschine und Trockner.

Die Heizung und Warmwasseraufbereitung sind oft die grössten Energieverbraucher, insbesondere in älteren Gebäuden, die nicht gut isoliert sind. Moderne, energieeffiziente Heizsysteme und eine gute Isolierung können hier erhebliche Einsparungen ermöglichen.

Kühl- und Gefriergeräte sind rund um die Uhr in Betrieb und verbrauchen daher kontinuierlich Strom. Ältere Geräte sind oft weniger energieeffizient als neuere Modelle. Ein Austausch kann sich daher trotz der Anschaffungskosten langfristig lohnen.

Waschmaschine und Trockner sind ebenfalls grosse Stromverbraucher. Hier können Sie Strom sparen, indem Sie bei niedrigeren Temperaturen waschen und die Wäsche an der Luft trocknen lassen, anstatt den Trockner zu verwenden.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch kleinere Geräte und Elektronik, die ständig in Betrieb sind oder im Standby-Modus bleiben, im Laufe der Zeit erhebliche Mengen an Strom verbrauchen können. Dazu gehören zum Beispiel Computer, Fernseher oder auch Ladegeräte für Mobiltelefone.

Indem Sie sich bewusst sind, welche Geräte in Ihrem Haushalt am meisten Strom verbrauchen, können Sie gezielte Massnahmen ergreifen, um Ihren Stromverbrauch zu reduzieren und so Energie und Kosten zu sparen.

 

Versteckte Stromfresser: Was Sie vielleicht übersehen

Es gibt einige weniger offensichtliche Geräte und Gewohnheiten, die zu einem hohen Stromverbrauch beitragen können. Diese "versteckten Stromfresser" können oft übersehen werden, da sie nicht unbedingt mit hohem Energieverbrauch in Verbindung gebracht werden. Ein Beispiel dafür sind Elektrogeräte im Standby-Modus. Obwohl sie ausgeschaltet sind, verbrauchen sie immer noch Strom. Dies gilt insbesondere für Geräte mit digitalen Displays, Fernbedienungen oder solche, die ständig mit dem Internet verbunden sind, wie Router oder Smart-Home-Geräte. Ein weiterer versteckter Stromfresser kann die Nutzung von Elektrogeräten zu Spitzenzeiten sein. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass der Stromverbrauch zu bestimmten Tageszeiten höher sein kann. Das Laden von Elektroautos oder das Betreiben von Waschmaschinen und Geschirrspülern während der Stosszeiten kann zu einem erhöhten Stromverbrauch führen. Schliesslich können auch ineffiziente Beleuchtungssysteme und alte, energieintensive Geräte, die nicht regelmässig gewartet oder ersetzt werden, zu den versteckten Stromfressern in Ihrem Haushalt gehören. Es lohnt sich daher, diese Aspekte im Auge zu behalten und gegebenenfalls Massnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs zu ergreifen.

 

Messen Sie Ihren Stromverbrauch: Der erste Schritt zum Sparen

Das Messen des eigenen Stromverbrauchs ist ein entscheidender erster Schritt, um Sparpotenziale zu erkennen. Durch das Bewusstsein, wo und wann im Haushalt am meisten Strom verbraucht wird, können Sie gezielte Massnahmen ergreifen, um Ihren Verbrauch zu reduzieren. Aber wie misst man den eigenen Stromverbrauch?  

Es gibt verschiedene Methoden, um den Stromverbrauch zu messen. Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit ist die Verwendung eines Energiekostenmessgeräts. Dieses Gerät wird zwischen Steckdose und Verbraucher geschaltet und zeigt den aktuellen Stromverbrauch an. So können Sie beispielsweise den Verbrauch Ihrer Waschmaschine während eines Waschgangs oder den Standby-Verbrauch Ihres Fernsehers ermitteln.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines intelligenten Stromzählers. Diese Geräte erfassen den Stromverbrauch in Echtzeit und können die Daten an eine App auf Ihrem Smartphone senden. So haben Sie jederzeit einen Überblick über Ihren aktuellen Verbrauch und können Trends und Muster erkennen.  

Es ist wichtig zu beachten, dass das blosse Messen des Stromverbrauchs noch keine Einsparungen bewirkt. Es ist der erste Schritt, um zu erkennen, wo im Haushalt der Stromverbrauch besonders hoch ist und wo Einsparpotenziale liegen.