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    Bidirektionales Laden bietet enorme Potenziale für die Energiewende, da es erneuerbare Energien effizienter nutzbar macht und zur Netzstabilität beiträgt. 

    Was ist bidirektionales Laden? 

    Der Begriff bidirektionales Laden beschreibt die Technologie, bei der batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) sowohl Energie aus dem Netz beziehen als auch wieder zurückspeisen können. Dadurch verwandeln sich Elektroautos in mobile Energiespeicher, die beispielsweise Haushalte oder das Stromnetz unterstützen können. Es gibt verschiedene Konzepte des bidirektionalen Ladens, das hier sind gängigsten: 

    • Vehicle-to-Grid (V2G): Das Auto speist Strom ins öffentliche Stromnetz ein und stabilisiert es. 
      Mit V2G kann das Elektroauto nicht nur Strom aufnehmen, wenn es zu viel davon im Netz hat, sondern auch überschüssige Energie ins Stromnetz einspeisen und somit zu dessen Stabilisierung und zur Nachhaltigkeit beitragen. Das lohnt sich auch finanziell, denn dann kann das Auto Laden wenn die Strompreise im Minus sind und entladen, wenn die Preise hoch sind.  
    • Vehicle-to-Home (V2H): Das Auto versorgt das eigene Zuhause mit Strom. 
      Mit V2H gibt das an die Wallbox angeschlossene Elektrofahrzeug Energie an das Stromnetz des Hauses ab und kann so auch zu Spitzenzeiten Strom für den Eigenbedarf liefern. Dieses Konstrukt unterliegt geringerer Regulation, wodurch hier ein erster flächendeckender Durchbruch erwartet werden kann. 
    • Vehicle-to-Building (V2B): Elektroautos versorgen Mehrfamilienhaus oder Areal
      Mit V2B können, wie bei V2H, Elektroautos nicht nur elektrische Energie speichern, sondern auch wieder in das Gebäude zurückgeben. Der entscheidende Unterschied zu V2H ist, dass mehrere Fahrzeuge und Gebäude bedient werden können. Beispielsweise die Versorgung eines Mehrfamilienhauses oder ein Gewerbeobjekt in Kombination mit einer Elektroauto-Flotte. 
    • Vehicle-to-Load (V2L): Elektrische Geräte können direkt über das Auto betrieben werden. 
      Elektrische Geräte können direkt am Fahrzeug angeschlossen und genutzt werden, so etwa Geräte für Beleuchtung, kleine Heizkörper oder Baumaschinen.  

    Was bringt bidirektionales Laden? 

    Während für ein Einfamilienhaus üblicherweise 5 bis 15 kWh Speicherkapazität eingeplant werden, besitzen die Batterien von Elektrofahrzeugen bis zu 110 kWh Speicherkapazität und können das Haus für einige Stunden - oder bei totalem Stromausfall auch länger - versorgen, ohne dabei gleich an ihre Kapazitätsgrenzen zu stossen. Steht das Auto oft an der heimischen Ladestation, macht es Sinn, diese in Zukunft für bidirektionales Laden aufzurüsten. 

    • Rentabiliät und Unabhängigkeit: Künftig können Batterien von Elektrofahrzeugen als zusätzliche dezentrale Speicher genutzt werden. Damit wird der Eigenverbrauch innerhalb von Gebäuden optimiert, sie werden weitgehend unabhängig und das lokale sowie das schweizweite Stromnetz werden entlastet.  
    • Netzentgelt: Auch Dank des neuen Stromgesetzes wird sich bidirektionales Laden langfristig als Standard durchsetzen. Dieses regelt, dass dezentrale Stromspeicher mit und ohne Endverbraucher künftig vom Netzentgelt befreit werden.   
    • Speicher: Privatfahrzeuge in der Schweiz fahren durchschnittlich nur rund 30 Kilometer am Tag, die meiste Zeit stehen sie zu Hause an der Ladestation. Daher macht es Sinn, diese Autobatterien zusätzlich oder anstelle von stationären Speichern zu nutzen. 

    «BiDi ready» – mit Helion sind Sie bereit für bidirektionales Laden 

    All unsere Energieprojekte, die mit der Helion ONE Plattform ausgestattet sind, können in Zukunft bidirektionales Laden einfach integrieren. Unsere Komponenten sind aufeinander abgestimmt und können bei Bedarf ergänzt oder ausgetauscht werden.  Mit Helion ONE sind wir bereits heute in der Lage, bidirektionale Ladevorgänge umzusetzen und mit verschiedenen Verfahren zu steuern. Helion vereint sämtliche erforderlichen Kompetenzen und arbeitet intensiv an zukünftigen Produkten. Mit uns sind Sie gerüstet für den nächsten Schritt.

    Bidirektionales Laden – aktuelle Möglichkeiten und Grenzen 

    Beim bidirektionalen Laden beziehungsweise Entladen von Elektroautobatterien ist ein Zwischenschritt erforderlich. Elektroautos verwenden Gleichstrom (DC), während bei V2H im Haushalt und bei V2G in öffentlichen Netzen Wechselstrom (AC) genutzt wird. Daher muss Wechselstrom beim Laden in Gleichstrom umgewandelt werden, dies geschieht üblicherweise durch einen Gleichrichter im Bordladegerät des Fahrzeugs oder in einer DC-Wallbox. Soll der Strom wieder ins Netz zurückfliessen, braucht man einen Wechselrichter. Dieser DC/AC-Wandler ist entweder im Auto als Bordgerät oder in der DC-Ladestation verbaut. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung sich etabliert.  

    Aktuell hat Helion eine DC-Ladestation im Portfolio und die Helion Academy testet zurzeit weitere Produkte, die in Kürze zum Verkauf stehen. Aufgrund der begrenzten Kompatibilität mit den Fahrzeugen hat noch keine Massenproduktion begonnen, deshalb sind Geräte mit Kosten von über CHF 10’000. preislich nicht attraktiv. Wir freuen uns Ihnen noch in diesem Jahr ein erfreuliches Update geben zu können. Melden Sie sich für unseren BiDi-Newsletter an und verpassen Sie keine Neuerung zum Thema bidirektionales Laden in der Schweiz.

    Normen und Regulierungen 

    Erstmals 2022 veröffentlichte die Internationale Organisation für Normung die ISO 15118-20. Diese Norm zur Steuerung der bidirektionalen Ladefunktionen regelt die Kommunikation zwischen E-Auto und Ladeeinrichtung, beispielsweise einer Wallbox, zum bidirektionalen Laden. Der Wallbox-Controller der bidirektionalen Ladestation muss sämtliche Informationen des Autos, zum Beispiel zum Ladezustand, erkennen können. 

    Somit stehen die Hersteller von Wallboxen, Elektrofahrzeugen und Energiemanagementsystemen vor der Aufgabe, normkonforme und damit miteinander kompatible Produkte zu wirtschaftlichen Preisen auf den Markt zu bringen. V2H sollte dadurch als erste weitreichende Variante verfügbar werden.

    Liste mit Elektrofahrzeugen, die bidirektionales Laden unterstützen.  

     

    Viele Automobilhersteller haben bereits Fahrzeuge auf den Markt gebracht, die bidirektionales Laden ermöglichen. Da immer mehr Automobilhersteller auf die bidirektionale Technologie setzen, wird diese Liste voraussichtlich demnächst noch anwachsen. 

    Marke / Modell

    BiDi-ready

    Software

    Kompatibel mit Hager, E3/DC

    VW ID-Familie

    mind. Batterie 77 kWh

    ab 3.7
    VW ID.Buzz

    mind. Batterie 77 kWh

    ab 3.7
    Škoda Enyaq & Elroq

    mind. Batterie 77 kWh

    ab 4.0*
    Cupra Born & Tavascan

    mind. Batterie 77 kWh

    ab 3.5
    Audi Modelle
    Ford Explorer & Capri

    mind. Batterie 77 kWh

    * an Kompatibilität mit OTA 3.7 wird gearbeitet

    Ladestationen, die bidirektionales Laden unterstützen

    Um das volle Potenzial des bidirektionalen Ladens zu nutzen, benötigt man kompatible Ladestationen.  Unsere aktuelle Empfehlung ist die E3/DC EDISON V2H von HagerEnergy. Bidirektionale Ladestationen sind noch nicht flächendeckend verfügbar, aber die Technologie entwickelt sich rasant weiter.

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    Bidirektionales Laden ist ein entscheidender Baustein der Energiezukunft, wir freuen uns, Ihnen noch in diesem Jahr ein erfreuliches Update geben zu können. Melden Sie sich für unseren BiDi-Newsletter an und verpassen Sie keine Neuerung zum Thema.

    Häufig gestellte Fragen zu bidirektionalem Laden

    Was ist und wie funktioniert bidirektionales Laden?

    Wofür ist bidirektionales Laden gut?

    Welche Vorteile bietet das bidirektionale Laden? 

    Ist bidirektionales Laden schädlich für die Batterie? 

    Kann jedes Elektroauto bidirektional aufgeladen werden? 

    Gibt es staatliche Förderungen für bidirektionale Ladeinfrastruktur? 

    Kann man Geld sparen oder sogar Geld verdienen, wenn man die Batterie eines E-Autos als Stromspeicher verwendet?

    Kann es passieren, dass der ganze Strom aus der Autobatterie von anderen genutzt wird und das E-Auto dann nicht mehr ausreichend weit fahren kann?

    Was ist für bidirektionales Laden erforderlich?

    Benötigen Fahrzeuge für bidirektionales Laden besondere Ladestationen und Stecker? Sind diese bereits verfügbar?

    Sind Ladestationen für bidirektionales Laden nicht sehr teuer?

    Verkürzt bidirektionales Laden nicht die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie? Was bedeutet das für die Garantie?

    Ist bidirektionales Laden in der Schweiz überhaupt erlaubt?

    Wird bidirektionales Laden, d. h. die Investition in ein entsprechendes E-Fahrzeug und Ladeinfrastruktur, finanziell gefördert?

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